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1980
- 2005 |
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1994 - Und noch mehr
Distanzierungen
Im Jahr 1994 gönnen sich die Böhsen Onkelz eine Pause, was das
Schreiben neuer Songs betrifft. Außer einer "Best of...", die
Bellaphon im Alleingang veröffentlicht, ist kein neues Album
geplant. Außerdem läuft der Vertrag mit der Frankfurter
Plattenfirma aus und die Böhsen Onkelz wollen ihn nicht
verlängern. Das heißt aber nicht, dass sie nur rum sitzen. Ganz
im Gegenteil. Nach der, nur unter stärkstem Gegenwind
durchgeführten '92er Tour und einigen Gigs im Jahre '93, touren
die Onkelz im Jahre '94 durch die gesamte Republik und spielen
ganze 35 Konzerte vor je 4-5000 Leuten. Stephan erklärt sich in
Pressekonferenzen und macht eindeutige Ansagen von der Bühne.
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Fotosession Mühlheim
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v.l.n.r. Gonzo, Stephan, Pe, Kevin |
Aber auch der Tagespresse geben die Böhsen
Onkelz einige Interviews:
Frage: "Wie setzt sich Euer Publikum heutzutage zusammen?"
Gonzo: "Es scheint komischerweise immer jünger zu werden. Auf keinen
Fall - das haben die letzten Touren gezeigt - tauchen noch erkennbar
Rechtsradikale auf. Diese Leute haben inzwischen geschnallt, dass wir
nichts mit ihnen zu tun haben. Abgesehen davon geht unser Ordnungsdienst
kompromisslos gegen Rechte vor."
aus "Göttinger Tageblatt", 17.11.1994
Ansage Stephan (nachdem einige Konzertbesucher
den Hitlergruß gezeigt hatten): "Wer noch einmal den Arm so ausstreckt,
kriegt von mir persönlich was auf die Fresse! Unser Konzert ist kein
Podium für Rechtsradikale!"
aus "Mindener Tageblatt", 1.12.1994
Stephan: "Wir haben gleich nach der
Maueröffnung beschlossen, erstmal nicht im Osten aufzutreten, obwohl wir
viele Angebote bekamen. Aber wir wollten unseren Standpunkt gegen Rechts
deutlich machen. Einige potentielle Veranstalter dort haben uns jedoch
keine Chance gegeben, unseren Einfluss auf die Fans positiv auszunutzen.
Das halten wir aber für unsere Pflicht, um - ohne schulmeisterlich zu
sein - auch Leute zu erreichen, die vielleicht gar nicht mal rechts
denken, sondern einfach aus Provokation irgendwas in der Art anstellen.
Und denen wollen wir zeigen ?Jungs, das ist es nicht!?"
Ausriß Tagesezeitung, ohne Quelle, Mai 1994
Im Juni wird ein Konzert in der Frankfurter
Music Hall mitgeschnitten, um aus dem aufgenommenen Material ein
Fanvideo für den neu gegründeten Böhse Onkelz Fanclub B.O.S.C. zu
erstellen. Der Fanclub ist ein uneigennütziger Verein, dessen
Mitgliederzahl auf 2000 Personen begrenzt ist. Während des Konzertes
kommt es auch hier zu einem kleinen Zwischenfall, der, dank der Kameras
für die Nachwelt erhalten bleibt.
Kevin entzieht
...zu Krankenhaus gezogen ist und überall seine Drogensucht zu
therapieren versucht hat, nimmt ihn Stephan mit zu sich nach Hause und
sorgt dafür, dass er bei ihm im Keller entzieht. Kevin scheint die
Heroin- und Alkoholsucht in den Griff zu bekommen, ist aber noch für
geraume Zeit von Ersatzdrogen und codeinhaltigen Präparaten abhängig.
Auch im Privatleben isoliert er sich zusehends.
Die Onkelz gehen zu Virgin Music
Die Band selbst hat jetzt einen professionellen Status erreicht. Das
heißt, dass alle Bandmitglieder den Beruf des Musikers mit jeder nur
erdenklichen Konsequenz gewählt haben und keine anderen Berufe mehr
ausüben. Das wiederum beschert den Böhsen Onkelz einen neuen Vertrag bei
der renomierten Plattenfirma Virgin Records aus München zum Jahresende
'94. |